Wir alle wollen unserem Hund etwas beibringen, weil wir mit ihm kommunizieren möchten. Er soll begreifen, was das Wort "Komm her" oder "rechts rum" zu bedeuten hat. Welche Aktion wir danach von ihm erwarten. Aber Hunde benutzen keine Worte. Für Hunde ist die verbale Sprache völlig fremd. Deswegen habe ich bei Benutzung von Handsignalen einfach bessere Resultate erreicht.
Doch selbst das ist noch hochkompliziert für unsere Fellnasen. Hast du schonmal Scharade gespielt und musstest aus der Körpersprache des Mitspielers erraten, was er darstellt? Ungefähr so fühlt sich dein Hund, wenn du ihm ein Handzeichen gibst, und von ihm eine Antwort (eine Handlung) erwartest. Viel leichter ist es für ihn, wenn du deinen Hund mit Futter in eine bestimmte Aktion hineinlockst. Wenn er deiner Hand mit dem Leckerli folgen kann und damit das gewünschte Verhalten automatisch ausführt. Sobald er das tut, gibt es die Futterbelohnung
Wenn das Futter auf eine bestimmte Handlung folgt, registriert das Gehirn das als ein positives Feedback. Jetzt kann es das Leckerli biochemisch mit der vorausgegangenen Handlung verknüpfen. Es gibt quasi die Empfehlung, diese erfolgreiche Aktion zu wiederholen.
Genauso lernen Hunde zu überleben. Denn exakt diese Vorgänge im Gehirn finden statt, wenn der Hund versucht, Beute zu machen. Er lernt es zuerst durch Nachahmung der Alttiere. Später durch Versuch und Irrtum. Wenn er vom Gehirn das positive Feedback auf seine Handlungen erhält: Schnell, aufgeregt, laut...führt zu nix. Nur langsam, leise, geduckt macht den Bauch voll.
Futter wird deinen Hund also immer motivieren aktiv zu sein. Um satt zu werden und zu überleben.
Hier hast du zwei Bereiche, die einen großen Unterschied darstellen. Futter zur Motivation darf dein Hund ruhig sehen. Futter zur Belohnung sollte er immer nur ahnen oder riechen, aber niemals sehen. Wo liegt der Unterschied?
Immer, wenn das Futter ein Lockmittel ist. Wenn dein Hund selbständig herausfinden muss, wie er es am schnellsten ergattern kann. Dazu gehören Übungen wie SITZ, PLATZ, WINKEN, BELLEN oder das gesamte Clickertraining. Dabei verringerst du die Leckerlies systematisch, je besser dein Hund eine Übung kann. Das ist dann der Punkt, an dem du ein verbales Signal einführen willst, damit es später auch ohne Futter funktioniert.
Immer dann, wenn du ihn zu etwas aufforderst oder etwas bestimmtes von ihm erwartest. Nur, wenn er es tut, bekommt dein Hund die Futterbelohnung. Dazu gehören Übungen wie KOMM, APPORTIEREN oder AUFMERKSAMKEIT. Denn wenn du ihm bei diesen Übungen Futter zeigst, wird er es künftig nur machen, wenn er die Leckerlies bei dir sieht!
Und glaube mir, das geht sehr schnell. Dein Hund ist schlau. Dreimal bei diesen Übungen Futter in der Hand haben, reichen ihm bereits zur Verknüpfung! Dann brauchst du später viel Zeit und Geduld, um ihn aus dieser Fehlleitung wieder rauszuholen. Also, arbeite gewissenhaft und überlege vorher genau was du willst und tust. Denn, dein Hund registriert ALLES.